Endo Chaos (2009)

eine audio-visuelle Simulation eines chaotischen Attraktors

von Hans H. Diebner


Hans H. Diebner: Endo Chaos. Screenshots 2009.
Diese Simulation einer chaotischen Dynamik im Phasenraum ermöglicht einen Blick von Innen auf den Attraktor - hier den bekannten Rössler-Attraktor. Wie auf einer Achterbahn fliegen die RezipientInnen virtuell auf der chaotische Bahn durch den Nachthimmel über der Antarktis. Ein immersives Gefühl stellt sich ein und man beginnt, die "Seltsamkeit" des chaotischen Attraktors zu begreifen. Die aufrechte Position der BetrachterIn wird durch die konvergierende Mannigfaltigkeit definiert. Diese Mannigfaltigkeit ist eine senkrecht auf dem Attraktor stehende topologische Teilstruktur des Raumes, die dem chaotischen Gebilde seinen Namen "Attraktor" gibt. Denn jeder Punkt, der sich auf dieser konvergierenden Mannigfaltigkeit befindet, erfährt eine Anziehung. Diese Richtung wird intuitiv als Wirkung einer Gravitation empfunden.

Innerhalb des Attraktors herrscht die divergierende Mannigfaltigkeit. Dort driften benachbarte Zustände unter der chaotischen Dynamik exponentiell auseinander. Das ist der Grund, warum chaotische Dynamiken nicht gut vorhersagbar sind. In der Metaphorik der Achterbahn ist dies die laterale Richtung, die durch eine Zentrifugalkraft dominiert wird. Beide Mannigfaltigkeiten sind durch eine sehr komplexe Bandstruktur gegeben. Es handelt sich um Möbiusbänder, die keine Orientierung, also kein Vorne und Hinten besitzen. Nach einigen Umläufen auf dem Attraktor kippt daher immer wieder die in Bezug auf die externe Welt aufrechte Richtung.

Ausstellungen:

  1. TRANSITION - knowledge through performance in art and science. Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst vom 25.10.--30.11.2012.
  2. INM@Nacht der Museen in Frankfurt am Main am Sa. 07. Mai 2011. Anlässlich der "Nacht der Museen" haben sich alle Nutzer der Schmickstraße 18 (Kulturbunker im Frankfurter Osthafen) zusammen getan und ein gemeinsames Programm gestaltet.
  3. Neue Medien machen Sinn | Kontext INM: Performative Wissenschaft und Virealität Eine Ausstellung im Rahmen des Forums Wissenschaft und Kunst des HMWK-Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Kuratiert von Michael Klein und Hans H. Diebner, Institut für Neue Medien, Frankfurt am Main. Im Auftrag von und in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaft und Kunst des HMWK-Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Dauer: 09. März - 16. April 2011. Ort: HMWK Wiesbaden Rheinstr. 23-25. Vernissage: 08. März 2011 19.30 Uhr.