Hans H. Diebners Forschung

Systembiologie, Medizinische Biometrie, Immuno-Epidemiologische Modelle und Analysen, sowie Modellbildung einfacher und strukturierter (demographischer) Populationen

Seit dem 01. August 2020 forsche ich mit dem Schwerpunkt mathematische und statistische Modellierung an der Ruhr-Universität Bochum in der Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (AMIB). Die COVID-19-Pandemie mit ihren zahlreichen Facetten ist derzeit (2020/2021) ein besonders präsentes Forschungsthema auch im "Timmesfeld lab" am AMIB. Aufgrund meiner langjährigen Expertise im Bereich der dynamischen Modellbildung ergab sich mein Engagement, statistische und mathematische Modellbildung synergistisch zu kombinieren.

Vom 01. August 2013 bis zum 31. März 2020 war ich am IMB-Institut für Medizinische Informatik und Biometrie der TU-Dresden als Senior-Wissenschaftler im Bereich der Systembiologie und Mathematischen Modellbildung biologischer Prozesse tätig. Forschungsschwerpunkte waren Theoretische Immunbiologie und die Entstehung von Leukämien. Am IMB war ich als Postdoc im Rahmen des DFG-Projekts CONTROL-T (Consortium for TCR-mediated Regulation and Oncogenesis in Lymphomas of T cells) tätig. Zu den Aufgaben gehörte die Modellierung der Pathogenese von T-Zell Leukämie / Lymphoma (MTCL), d.h. die Mechanismen gestörter und ungestörter klonaler T-Zell-Homöostasis. Darüber hinaus war ich statistischer Berater im Rahmen medizinischer Forschungsaktivitäten der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden.

Während meiner Postdoc-Zeit am Institut für Medizinische Biometrie in Tübingen beschäftigte mich der Malariaerreger Plasmodium falciparum (Malaria tropica) recht intensiv. Darüber hinaus war ich bei zahlreichen statistisch-biometrischen und immuno-epidemiologischen Forschungsprojekten beteiligt. Das Basismodell zur Beschreibung einer Infektionsausbreitung ist das SIR-Modell, dessen wesentliche Eigenschaften ich hier einführe. Im Frühjahr 2020 habe ich das Menü anlässlich der Covid19-Pandemie um die Beschreibung eines SEIR-Modells erweitert.

Seit Herbst 2018 rückt die Epidemiologie wieder zunehmend in meinen Forschungsmittelpunkt, und zwar im Zusammenhang zu Antibiotika-Multiresistenzen von Erregern. Neben den epidemischen Dynamiken spielen hier auch Analysen der Heterogenitäten sowohl im Verbrauch von Antibiotika als auch in den Prävalenzen resistenter Keime eine wichtige Rolle. Man erwartet, dass man durch mehr oder weniger zyklische Permutationen in der Verordung von Antibiotika das Aufkommen von Resistenzen deutlich senken kann, doch die genauen Prozesse sind noch unverstanden. Publikationen und ein Forschungsantrag sind in Bearbeitung.

Im Untermenü links können einige, teilweise interaktiven Illustrationen zu Modellen aus diesem Forschungsschwerpunkt aufgerufen werden.